Diese Master of Science Arbeit beschäftigt sich mit dem Anfahren von Öl-Sonden und der Notwendigkeit einer Optimierung dieses Prozesses. Zur Bewältigung dieser Aufgabe wird die Kopplung zweier Computer-Modelle, welche den Medienstrom in der Lagerstätte bzw. dem Steigrohr erfassen, vorgeschlagen. Ein solches System ist in der Lage komplexe und dynamische Fließphänomene sowie die Interaktion von Lagerstätte und Sonde zu simulieren. Diese Arbeit beinhaltet eine detailierte Erklärung der Erstellung, Funktionsweise und Optimierung dieses explizit gekoppelten Models und diskutiert Ergebnisse und qualitative Vergleiche mit realen Felddaten. Eingangs wird der gängige Industriestandard zur Sonden-Inbetriebnahme beschrieben und auf dessen Schwächen hingewiesen, welche eine Optimierung erforderlich machen. Anschließend werden die verwendeten Software-Pakete zur Flusssimulation in Lagerstätte (SENSOR 6k) und Steigrohr (OLGA 6 GUI) vorgestellt. Den Hauptteil der Arbeit bildet eine Abhandlung der gewählten Kopplungsstrategie und deren Umsetzung mit Hilfe der Prozessintegrationssoftware Pipe-It. Hierbei wird speziell die Wichtigkeit der Auswahl geeigneter Simulationsintervalle (engl: time-steps) hervor gehoben. Verschiedene Möglichkeiten zur Intervallbestimmung werden aufgezeigt und erzielte Ergebnisse, unter Verwendung zweier Methoden (fixe und variable Zeitsprünge), werden analysiert. Eine qualitative Verifizierung des erstellten gekoppelten Systems, abschließende Bemerkungen und Folgerungen sowie eine Empfehlung für weiterführende wissenschaftliche Tätigkeiten auf diesem Gebiet bilden den Schlussteil der vorliegenden Arbeit. Das Gelingen dieses Projekts gründet maßgeblich auf der engen Zusammenarbeit mit der Norwegischen Universität für Wissenschaft und Technik (NTNU), Petroleum Engineering Reservoir Analysts (PERA a/s), dem StatoilHydro Forschungszentrum Trondheim sowie den jeweiligen Betreuern Prof. Curtis H. Whitson und John Petter Jensen. Die verwendete Software wurde dankenswerterweise von Petrostreamz AS, SPT Group Norway AS und Coats Engineering Inc. kostenlos zur Verfügung gestellt. Zahlreiche Gespräche mit Industrievertretern sowie Informationen aus Büchern, Fachzeitschriften, SPE-Artikeln und dem Internet bildeten die Wissensgrundlage bei der Erstellung dieser Arbeit, wobei sämtliche Quellen und Autoren gemäß der Zitierungskonvention ISO 690 angeführt wurden.