Biogene Abfälle sind die Basis für die Herstellung von qualitativ hochwertigem Kompost und ihre Verwertung ist eine wichtige Säule einer funktionierenden Kreislaufwirtschaft. Ein bedeutendes abfallwirtschaftliches Thema in diesem Kontext ist die Störstoffproblematik, insbesondere von Kunststoffen, in biogenen Abfallströmen. Um aus biogenen Abfällen einen qualitativ hochwertigen Kompost zu produzieren, ist eine kreislauforientierte Betrachtung und eine Verbesserung einzelner Prozesse essentiell.
Anhand praktischer, großtechnischer Untersuchungen wurden unterschiedliche Varianten zur Voraufbereitung mit verschiedenen Aggregaten (Zerkleinerungsaggregate, Siebmaschinen) und variierenden Materialien (frisch gesammelt, vorgerottet) durchgeführt. Durch die Auswertung mittels Massen- und Störstoffbilanzen sowie der Bestimmung vonmaterial- und apparatespezifischen Kennzahlen sollten geeignete Maschinenkombinationen aufgezeigt und ihre Funktionalität zur Störstoffabscheidung ermittelt werden. Des Weiteren erfolgte die Anwendung der sensorgestützten Sortierung im Wellenlängenbereich Nahinfrarot (NIR) für eine mögliche verbesserte Kunststoffabscheidung aus bestimmten Siebfraktionen der Vorbehandlungsanlage. Diese innovative Methode wurde in Form von Technikumsversuchen erprobt.
Die Erkenntnisse dieser Masterarbeit, die im Rahmen des Projektes Plastic Free Compost in Zusammenarbeit mit den Firmen Holding Graz – Kommunale Dienstleistungen GmbH, Komptech GmbH, Binder+Co AG, Poschacher Kompost e.U. und dem Ingenieurbüro Wellacher e.U. am Lehrstuhl für Abfallverwertungstechnik und Abfallwirtschaft der Montanuniversität Leoben entstanden sind, sollen in die Auslegung und Optimierung der in Planung befindlichen Aufbereitungsanlage zur Vorbehandlung biogener Abfallströme aus der Haushaltssammlung der Holding Graz – Kommunale Dienstleistungen GmbH einfließen. Des Weiteren soll die Frage der optimierten Voraufbereitung von biogenen Abfällen für eine nachfolgende Kompostierung im Allgemeinen geklärt werden.