Wenn Erdgas durch die Produktion die Lagerstätte verläßt, ist es üblicherweise mit Wasser gesättigt. Weiters können auch signifikante Mengen an Verunreinigungen, meistens gasförmig, anwesend sein. Um die Spezifikationen (z.B. in Österreich gilt der G31 Standard) für das Verkaufsgas zu erreichen, müssen diese Komponenten abgetrennt werden. Die Auswahl des am besten geeigneten Prozesses, vor Allem in Bezug auf Anwendbarkeit, einfache Umsetzung und Regenerierung der operierten Medien, ist essentiell. Der Grundgedanke der vorliegenden Arbeit bestand darin, ionische Flüssigkeiten auf ihre Anwendbarkeit als Waschmittel in der Erdgasreinigung im industriellen Maßstab zu überprüfen. Mögliche Kandidaten wurden primär an Hand einer möglichen großtechnischen, hochreinen, ungefährlichen und ungiftigen Produktion der Flüssigkeiten und Operation des Prozesses ausgewählt. Im Laufe der Arbeit wurde das Absorptionsverhalten von CO2, H2S und CH4 bestimmt und deren Gleichgewichtsbeladungen bestimmt. Weiters wurde die Aufnahme und Abgabe von Wasser ermittelt, sowohl als auch detaillierte Viskositäts- und thermische Stabilitätsmessungen. Die Absorptionsenthalpie für CO2 und Wasser wurde experimentell ermittelt, um eine Abschätzung der Wirtschaftlichkeit zu erhalten. Ebenso wurden mögliche Inkompatibilitäten mit Materialien, bzw. Korrosion getestet. Abschließend konnten Experimente an Hochdruckkolonnen die erfolgreiche Regenerierung der Flüssigkeit nach Absorption zeigen. Aus den Ergebnissen dieser Arbeit kann darauf geschlossen werden, dass der Prozess der Erdgasreinigung mit Hilfe von ionischen Flüssigkeiten möglich ist, wenn auch mit einigen Einschränkungen.