Der Übergang zu einer nachhaltigen globalen Wirtschaft erfordert eine sofortige Neubewertung unseres Rohstoffverbrauchs (Lenzen et al., 2021; Mancini & Nuss, 2020). Diese Bemühung beinhaltet die Suche nach einem Gleichgewicht zwischen wirtschaftlicher Entwicklung, Umweltschutz und effizienter Ressourcennutzung (Basheer et al., 2022). Ziel dieser Arbeit ist es, ein Multikriterien-Klassifikationssystem für Rohstoffe zu entwickeln, das auf deren Knappheit, Kritikalität und Umweltrelevanz basiert, insbesondere im europäischen Kontext. Parallel dazu werden wir eine detaillierte Analyse der in verschiedenen Produkten verwendeten Rohstoffe durchführen, die im Produktumfang definiert sind (alle Produkte, die unter die Ökodesign-Richtlinie fallen, mit Ausnahme von "Reifen" und "Beleuchtung"). Wir werden auch Produkte untersuchen, für die derzeit vorbereitende Studien laufen, wie "Tablets und Smartphones" und "Photovoltaik", aufgrund ihres hohen Gehalts an kritischen und strategischen Rohstoffen. Zusätzlich werden wir andere Produkte analysieren, die zwar noch nicht reguliert sind, aber in Bezug auf den Materialgehalt relevant sind und in früheren Arbeitsplänen seit der Einführung der ersten Ökodesign-Richtlinie (abdeckend die Zeiträume 2009-2011, 2012-2014, 2016-2019 und 2022-2024) untersucht wurden, z. B. "Armaturen und Duschen"). Wir werden die Ergebnisse in eine große Tabelle integrieren, die einen klaren und vollständigen Überblick über vorrangige „Paare“ aus Material und Produkt bietet. Dieses System ist unerlässlich, um politischen Entscheidungsträgern fundierte Entscheidungen hinsichtlich der Zuweisung und verantwortungsvollen Nutzung von Rohstoffen für alle von der Ökodesign-Richtlinie regulierten Produkte zu ermöglichen.
Der Grund für den Fokus auf Ökodesign-Produkte ist ihre entscheidende Rolle in der Verpflichtung der EU zu einer grüneren Wirtschaft und dem bestehenden Rahmenreglement, das es einfach macht, neue potenzielle regulatorische Ansätze hinsichtlich der Materialeffizienz anzupassen:

• Informationsanforderung (zum Materialgewicht/Gewichtsbereich).

• Anforderungen an die Zerlegbarkeit (um das Material leichter zurückzugewinnen).

• Anforderungen an einen Mindestanteil von recyceltem Rohstoff.

Traditionell haben Bewertungen von Rohstoffen die negativen Umweltauswirkungen ihrer Gewinnung und Nutzung betont. Die Arbeit analysiert die positiven Umweltauswirkungen bestimmter Rohstoffe, insbesondere derjenigen, die für erneuerbare Energien und andere strategische Sektoren kritisch sind. Dieser Ansatz stellt herkömmliche Methodologien wie „OekoRess“, die sich auf die potenziell negativen Umweltauswirkungen des Bergbaus konzentrieren, in Frage. Die Arbeit führt eine andere Möglichkeit ein, die „Umweltrelevanz“-Parameter von Rohstoffen innerhalb des „Multikriterien-Bewertungssystems für Rohstoffe“ zu bewerten. Sie legt nahe, dass Bergbaubetriebe ihren Wert steigern könnten, indem sie sich auf Materialien konzentrieren, die für erneuerbare Energietechnologien wesentlich sind. Diese Perspektive definiert nicht nur die Umweltkritikalität von Rohstoffen neu, sondern stimmt auch mit breiteren Nachhaltigkeitszielen überein, indem sie die wesentliche Rolle bestimmter Materialien bei der Förderung erneuerbarer Energietechnologien und anderer nachhaltiger Praktiken unterstreicht.