Die Erzeugung von erneuerbaren Biotreibstoffen aus Biomasse mittels Synthese von gemischten Alkoholen (MAS) gewinnt zunehmend an Bedeutung aufgrund einer Reihe von Vorteilen verglichen mit reinem Methanol oder Ethanol. Die gemischten Alkohole haben unter anderem höhere Oktanzahlen als andere Biotreibstoffe. Auch die Möglichkeit, diese mit Methanol oder Ethanol zu mischen ist von Vorteil. Zusätzlich zu diesen Vorteilen sind die gemischten Alkohole umweltfreundlich aufgrund des Einsatzes von erneuerbaren Ressourcen, wie zum Beispiel Biomasse. Gegenstand dieser Arbeit sind Untersuchungen eines thermochemischen Prozesses zur Umwandlung von Biomasse zu gemischten Alkoholen im Pilotmaßstab. Die produzierten Biotreibstoffe bestehen in erster Linie aus Ethanol, sowie auch Methanol, Propanol, Butanol und Pentanol. Dazu wurde eine Pilotanlage am Standort der Kraft-Wärme-Kopplungs (KWK) Anlage Güssing aufgebaut. Das verwendete Synthesegas wurde zu diesem Zweck direkt vom Vergaser der KWK Anlage entnommen. Sowohl die Alkoholsynthese als auch die Biomassevergasung werden in dieser Arbeit beschrieben und diskutiert. Besonders erwähnenswert ist hier, dass diese MAS Pilotanlage mit echtem Synthesegas aus Biomasse betrieben wird, im Gegensatz zu anderen Arbeiten, welche sich mit MAS beschäftigen. Im Zuge dieser Arbeit wurde an der MAS Pilotanlage ein Testlauf mit zehn Experimenten durchgeführt. Während der Experimente wurden die Temperaturen und Drücke für die einzelnen Anlagenteile mit Hilfe eines Automatisierungs- und Visualisierungsprogrammes online gemessen. Es wurde eine Parametervariation von Temperatur und Druck durchgeführt. Darüber hinaus wurde sowohl die Gaszusammensetzung des Synthesegases als auch das MAS Produkt mit Hilfe eines Gaschromatographens analysiert.