In einem modernen Hochleistungsstahlwerk, in dem verschiedenste qualitativ hochwertige Stahlgüten produziert werden, ist es wichtig die jeweilige Schlackenfahrweise an die zu produzierende Stahlsorte anzupassen. Im Zuge dieser Diplomarbeit wurden zwei ausgewählte Güten während des Stahlwerksprozesses begleitet und an mehreren Punkten des Prozesses Schlackenproben entnommen. Bei den betrachteten Stahlsorten handelt es sich um Ultra Low Carbon (ULC) Stähle und mikrolegierte Baustähle mit niedrigsten Schwefelgehalten von unter 30 ppm. Im Literaturteil werden die Bedeutung und die Möglichkeiten, die bei einer sekundärmetallurgischen Behandlung offen stehen, beschrieben. Weiters wird auf die Entstehung der Pfannenschlacke und auf die Voraussetzungen für eine wirkungsvolle Entschwefelung eingegangen. Ein wichtiger Punkt dabei ist auch die Magnesiasättigung, welche maßgeblich die Haltbarkeit der Pfannenzustellung beeinflusst. Um die Entstehung der Pfannenschlacke qualitativ zu beschreiben, wird für beide Stahlgüten eine Massenbilanz erstellt. Dabei zeigt sich deutlich, dass die Haupteinflussfaktoren auf die Schlackenzusammensetzung durch die Menge an Mitlaufschlacke aus dem Konverter, die aufgegebenen Schlackenbildner beim Abstich, die Produkte der Desoxidation und die Zugabe von Schlackenbildnern in der Sekundärmetallurgie gebildet werden. Zusätzlich erfolgt eine Untersuchung der Schlacken hinsichtlich ihrer Kalk- und Magnesiasättigung, mit dem Ergebnis, dass beides in zufriedenstellendem Maße gegeben ist. Für die Schlacken der ULC Stähle wird untersucht, ob ein Zusammenhang zwischen (FeO+MnO) Gehalt und dem Aluminiumabbrand der Schmelze festgestellt werden kann. Bei Sauergas beständigen Güten liegt der Fokus auf der Untersuchung von Parametern, welche in der Theorie wesentlich die Entschwefelung des Stahls beeinflussen. Die Kernaussage dieser Arbeit ist, dass für beide untersuchte Sorten, die Schlacken sehr gut abgestimmt und zur Herstellung hochqualitativer Produkte geeignet sind.