Kriechverhalten einer TiAl-Legierung für Anwendungen in Abgasturboladern
Publikationen: Thesis / Studienabschlussarbeiten und Habilitationsschriften › Masterarbeit
Standard
2016.
Publikationen: Thesis / Studienabschlussarbeiten und Habilitationsschriften › Masterarbeit
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TY - THES
T1 - Kriechverhalten einer TiAl-Legierung für Anwendungen in Abgasturboladern
AU - Kappacher, Johann
N1 - gesperrt bis 01-10-2021
PY - 2016
Y1 - 2016
N2 - Die Werkstoffklasse der intermetallischen Titanaluminidlegierungen ist aufgrund einer hohen spezifischen Dehngrenze und Steifigkeit, der guten Oxidationsbeständigkeit, dem Widerstand gegen „Titanfeuer“ sowie der Kriechbeständigkeit bis zu hohen Temperaturen ein aussichtsreicher Kandidat um die etwa doppelt so schweren Nickelbasislegierungen in Laufrädern oder Turbinenrädern von Abgasturboladern zu ersetzen. In dieser Arbeit wurde das Kriechverhalten einer geschmiedeten TNM-Legierung mit der nominellen Zusammensetzung Ti-43.5Al-4Nb-1Mo-0.1B (at.%) und einer nahezu lamellaren Mikrostruktur im maximalen Last- und Temperaturbereich von Turbinenrädern in Dieselverbrennungsmotoren untersucht. Aus der Bestimmung von Spannungsexponent und Aktivierungsenergie konnte die minimale Kriechrate über einen weiten Temperatur- und Spannungsbereich beschrieben werden. Durch mikrostrukturelle Untersuchungen des Ausgangsmaterials im Raster- (REM) und Transmissionselektronenmikroskop (TEM) wurden die Auswirkungen verschiedener Gefügebestandteile, wie Anteil der βo-Phase oder Lamellenbreite, auf das Kriechverhalten diskutiert und mit vergleichenden Härtemessungen korreliert. Untersuchungen zur Gefügeentwicklung nach den Kriechversuchen zeigten im REM eine stabile Mikrostruktur bis hin zur minimalen Kriechrate. In TEM-Aufnahmen an ausgewählten Kriechproben konnten erstmals temperaturinduzierte Ausscheidungen der βo-Phase in den α2-Lamellen in einer TNM-Legierung nachgewiesen werden. Abschließende Untersuchungen der Mikrostruktur eines am Heißgasprüfstand getesteten Turbinenrades zeigten eine grundsätzliche Vergleichbarkeit mit dem Referenzmaterial, jedoch konnten leichte Abweichungen in der Phasenzusammensetzung festgestellt werden. Mit den Ergebnissen der durchgeführten Kriechversuche steht nun eine breite Datenbasis für eine auf die applikationsspezifischen Randbedingungen optimierte Auslegung von Turboladerlaufrädern in einer frühen Phase der Entwicklung zur Verfügung.
AB - Die Werkstoffklasse der intermetallischen Titanaluminidlegierungen ist aufgrund einer hohen spezifischen Dehngrenze und Steifigkeit, der guten Oxidationsbeständigkeit, dem Widerstand gegen „Titanfeuer“ sowie der Kriechbeständigkeit bis zu hohen Temperaturen ein aussichtsreicher Kandidat um die etwa doppelt so schweren Nickelbasislegierungen in Laufrädern oder Turbinenrädern von Abgasturboladern zu ersetzen. In dieser Arbeit wurde das Kriechverhalten einer geschmiedeten TNM-Legierung mit der nominellen Zusammensetzung Ti-43.5Al-4Nb-1Mo-0.1B (at.%) und einer nahezu lamellaren Mikrostruktur im maximalen Last- und Temperaturbereich von Turbinenrädern in Dieselverbrennungsmotoren untersucht. Aus der Bestimmung von Spannungsexponent und Aktivierungsenergie konnte die minimale Kriechrate über einen weiten Temperatur- und Spannungsbereich beschrieben werden. Durch mikrostrukturelle Untersuchungen des Ausgangsmaterials im Raster- (REM) und Transmissionselektronenmikroskop (TEM) wurden die Auswirkungen verschiedener Gefügebestandteile, wie Anteil der βo-Phase oder Lamellenbreite, auf das Kriechverhalten diskutiert und mit vergleichenden Härtemessungen korreliert. Untersuchungen zur Gefügeentwicklung nach den Kriechversuchen zeigten im REM eine stabile Mikrostruktur bis hin zur minimalen Kriechrate. In TEM-Aufnahmen an ausgewählten Kriechproben konnten erstmals temperaturinduzierte Ausscheidungen der βo-Phase in den α2-Lamellen in einer TNM-Legierung nachgewiesen werden. Abschließende Untersuchungen der Mikrostruktur eines am Heißgasprüfstand getesteten Turbinenrades zeigten eine grundsätzliche Vergleichbarkeit mit dem Referenzmaterial, jedoch konnten leichte Abweichungen in der Phasenzusammensetzung festgestellt werden. Mit den Ergebnissen der durchgeführten Kriechversuche steht nun eine breite Datenbasis für eine auf die applikationsspezifischen Randbedingungen optimierte Auslegung von Turboladerlaufrädern in einer frühen Phase der Entwicklung zur Verfügung.
KW - intermetallic material
KW - titanium aluminide
KW - TiAl
KW - creep
KW - microstructural development
KW - exhaust gas turbocharger
KW - turbine wheel
KW - Intermetallische Werkstoffe
KW - Titanaluminid
KW - TiAl
KW - Kriechen
KW - Gefügeentwicklung
KW - Abgasturbolader
KW - Turbinenrad
M3 - Masterarbeit
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