Natürlich geklüftete Lagerstätten stellen eine herausfordernde Aufgabe für die Erdölindustrie dar. Dies gilt sowohl für neu gefundene, als auch für bereits in Produktion stehende Ölfelder. In solchen Systemen ist der Großteil des Öls in Matrixblöcken gespeichert, die von Kluftsystemen umgeben sind. Da die Fluide hauptsächlich in den Klüften fließen, agieren die Matrixblöcke als Quelle oder Senke für das Kluftsystem. Aus diesem Grund ist der Entölungsgrad der Matrixblöcke von besonderem Interesse und Methoden zur Abschätzung desselben müssen gefunden werden. Vor der Simulation der gesamten doppelporösen Lagerstätte werden Teilmodelle verwendet um verschiedene Entölungsprozesse in der Matrix zu analysieren. Ein einzelner Matrixblock und ein Säulenmodell dienen zur ersten Abschätzung des Entölungsgrades und werden für die Analyse des Einflusses von verschiedenen Parametern herangezogen. Der einzelne Matrixblock, der in kleinere Zellen unterteilt wird, hat Abmessungen, die der Größe eines in doppelporösen Simulationsmodellen verwendeten Matrixblocks entsprechen. Die Säulenmodelle bestehen aus einem Stapel von doppelporösen Simulationszellen mit den Eigenschaften des ursprünglichen Lagerstättenmodells. Der erste Teil der Diplomarbeit beinhaltet eine allgemeine Einführung in die wichtigsten theoretischen Aspekte. Die Untersuchungen des einzelnen Matrixblocks und der Säulenmodelle wurden im Rahmen einer sogenannten "Full Field Study" für ein doppelporöses Ölfeld im Nahen Osten durchgeführt. Die Ergebnisse dieser Untersuchungen werden beschrieben und diskutiert, wobei der Schwerpunkt auf der Kombination von Benetzbarkeit und Produktionsmechanismus liegt. Um den Einfluß verschiedener Lagerstättenkenngrößen auf den Entölungsgrad zu analysieren, wurden Parameterstudien durchgeführt.