In der heutigen komplexen und unsicheren Unternehmensumgebung ist die Kundenzufriedenheit zu einem der wichtigsten strategischen Erfolgsfaktoren für Unternehmen geworden, um Wettbewerbsvorteile zu erzielen. Die Kundenzufriedenheit wird stark von der richtigen Produktqualität beeinflusst. Die Herstellung hochwertiger Produkte und Dienstleistungen kostet Geld, doch schlechte Qualität und unzufriedene Kunden können noch höhere Kosten verursachen. Daher sollten Unternehmen eng mit den Kunden zusammenarbeiten, um deren Anforderungen zu verstehen, und sich stärker auf das Qualitätsmanagement, insbesondere auf das Qualitätskostenmanagement, fokussieren. Das Konzept der Qualitätskosten wird seit den 1950er Jahren verwendet. Dabei werden Kosten in drei Kategorien eingeteilt: Präventions-, Begutachtungs- und Fehlerkosten (P-A-F Modell). Diese Einteilung wird jedoch von einigen Autoren stark kritisiert. Ein Hauptargument ist, dass in der Praxis eine klare Unterscheidung der drei Kategorien nicht möglich ist. Daher wurden weitere Modelle entwickelt, um die qualitätsbezogenen Kosten zu kategorisieren. Studien zeigen, dass die Kategorisierung und Darstellung von Qualitätskosten zu einer verbesserten Qualitätskontrolle führen, die Kosten- und Prozesstransparenz erhöhen und als Instrument zur Messung der Wirkung von Qualitätsmanagement dienen. Das Ziel dieser Arbeit ist es, die Transparenz der Qualitätskosten bei der Liebherr Hausgeräte Lienz GmbH zu erhöhen, indem ein Ansatz zur Entwicklung eines neuen Qualitätskostenberichts vorgeschlagen wird. Diese Arbeit beginnt mit der Definition und Erläuterung der wesentlichen Begriffe im Qualitätsmanagement, sowie der Definition von relevanten Qualitätsmanagementsystemen. Weiters wird ein tieferer Einblick in Qualitätskostenarten und die bestehenden Qualitätskostenmodelle gegeben. Der praktische Teil dieser Arbeit basiert auf den Erkenntnissen der Literatur. Ziel ist es, die Qualitätskosten den Produktplattformen der Firma Liebherr zuzuordnen. Dazu wird eine Gap-Analyse durchgeführt, um Lücken und Schwachstellen zu identifizieren. Anschließend werden aus diesen Gaps Arbeitspakete abgeleitet. Diese Arbeitspakete, sowie ein neues Kostenklassifizierungsmodell werden als Grundlage für die Entwicklung des neuen Qualitätskostenberichts verwendet. Abschließend werden die Ergebnisse des Projekts diskutiert und Vorschläge für weitere Maßnahmen präsentiert.