Die steigende Nachfrage nach neuen Technologien führt speziell bei Elektrogeräten zu immer komplexeren Materialzusammensetzungen. Dies führt besonders beim Recycling der Produkte zu Problemen und erschwert zusätzlich die Umsetzung des Zero-Waste-Konzeptes. Aus diesem Grund wird stetig an neuen Recyclingprozessen geforscht, um primäre Ressourcen zu schonen und sekundäre besser nutzen zu können. Diese Masterarbeit beschäftigt sich mit der hydrometallurgischen Rückgewinnung von Wert-metallen aus einer Cu-Legierung, welche sich durch Zerkleinern, Pyrolyse, Schmelzen und Verdüsen aus Elektronikschrott gewinnen lässt. Im theoretischen Teil soll auf die Grundlagen, welche zur Aufbereitung dieses Sekundärrohstoffes notwendig sind, eingegangen werden. Dies beinhaltet die Zusammensetzung, die rechtlichen Rahmen¬bedingungen dieser Reststoff-gruppe, Prozesse nach dem Stand der Technik sowie alternative Aufarbeitungsmöglichkeiten. Dabei liegt das Hauptaugenmerk auf den nass¬chemischen Recycling¬routen. Der Hauptteil der Arbeit umfasst die Aufarbeitung der Cu-Legierung mittels schwefelsaurer Laugung als wesentlichen Verfahrensschritt. Zu Beginn werden die optimalen Laugungs-bedingungen für die Cu-Legierung mit einem synthetischen schwefelsauren Altelektrolyten ermittelt. Es erfolgen Untersuchungen mit verschiedenen Temperaturen, Reaktionszeiten und variierenden Konzentrationen an Wasserstoffperoxid, welches als Oxidations¬mittel die Löslichkeit von Cu verbessern soll. Mit den gewonnenen Daten lässt sich ein Rück-gewinnungs¬kreislauf, bestehend aus Laugung, Zementation und Elektrolyse entwickeln. Letztendlich erfolgt die Darstellung der Ergebnisse in Form von Massenbilanzen, Tabellen und Diagrammen, mit welchen eine Diskussion durchführbar ist.