Mit der steigenden Produktionsrate von Metallen nimmt auch die Anhäufung entsprechender Nebenprodukte wie Staub zu. Diese enthalten oft, wie im Fall der Edelstahlproduktion, wertvolle Metalle wie Cr, Ni und Mo, die verloren gehen könnten, wenn keine Maßnahmen ergriffen würden. Um der daraus resultierenden Abhängigkeit von Importen, finanziellen und materiellen Verlusten entgegenzuwirken, hat das Recycling dieser Rückstände im letzten Jahrzehnt an Interesse gewonnen. Obwohl die meisten industriell angewandten Verfahren diese Metalle auf pyrometallurgischem Wege aus dem Staub zurückgewinnen, hat die Erforschung hydrometallurgischer Methoden zur Rückgewinnung von Metallen an Aufmerksamkeit gewonnen. Dies ist auf die Flexibilität solcher Lösungen im Umgang mit inhomogenen Einsatzmaterialen und der leichten Adaption der Prozesse zurückzuführen. Daher wurde im Rahmen dieser Arbeit ein neuer hydrometallurgischer Ansatz für die Rückgewinnung von Cr und Ni durch Auflösen von Edelstahlstaub in fünf verschiedenen Säuren durchgeführt. Durch diese Laugungsversuche wurde das Wissen über die Notwendigkeit härterer Bedingungen, wie höhere Temperatur, längere Laugungszeit und höherer Säurekonzentration, gewonnen. Gleichzeitig erfolgte die Entwicklung eines optimierten Aufbaues für solche Bedingungen, der den Nachteilen entgegenwirkt, die bei der Durchführung der Versuchskampagnen festgestellt wurden. Basierend auf diesen Ergebnissen und Optimierungen sind zukünftige Kampagnen mit und ohne Vorbehandlung der Stäube zur Rückgewinnung von Wertmetallen durch Laugung und anschließende Fällungsschritte in der Entwicklung.