Hochfeste, korrosionsbeständige Stahlbauteile für den Automobilbau werden zunehmend im Presshärteprozess hergestellt. Zum Presshärten von schmelztauchverzinktem Stahlband wird das Vormaterial einer Wärmebehandlung bei etwa 900°C unterzogen. Die Ausbildung der dabei entstehenden Zink-Eisen-Phasen ist in hohem Maße ausschlaggebend für die Korrosionsbeständigkeit der entstehenden Stahlbauteile. Bei der Wärmebehandlung kommt es zur Ausbildung einer Reaktionsschicht, bestehend vorwiegend aus alpha-Fe(Zn), gamma-FeZn, gamma1-FeZn und delta-FeZn. Um verschiedene Eigenschaften der Phasen untersuchen zu können, war die gezielte Herstellung der einzelnen Phasen das primäre Ziel dieser Arbeit. Zur Herstellung der einzelnen Phasen wurden verschiedene Methoden herangezogen. Neben der Hochverformung mittels "High Pressure Torsion" von Pulvern aus Zink und Eisen wurden auch PVD Beschichtungen erzeugt. Das Hauptaugenmerk wurde jedoch auf die elektrolytische Abscheidung von Zink, Eisen und Zink-Eisen-Legierungen gelegt. Zur Legierungsabscheidung wurden Elektrolyte verschiedener Zusammensetzungen auf Basis von Sulfaten und Chloriden herangezogen. Eine Variation von Stromdichte, Beschichtungsdauer, Temperatur, Strömungsgeschwindigkeit und der nachfolgenden Wärmebehandlung führte zu unterschiedlichen Schichtzusammensetzungen und unterschiedlichem Schichtaufbau. Proben mit den ausgewählten Parametern für Abscheidung und Wärmebehandlung wurden mittels Lichtmikroskop, Rasterelektronenmikroskop und Röntgenstrahlung (RFA, WDX, und XRD) charakterisiert.