Betriebe der metallverarbeitenden Industrie sind traditionell mit einem hohen Energieeinsatz bei ihren Prozessen konfrontiert. Im Hinblick auf eine schonende Nutzung der nicht regenerativen Energiequellen kommt der Reduzierung des Ressourcenverbrauchs und einer Erhöhung der Energieeffizienz eine ständig wachsende Bedeutung zu. In dieser Arbeit wird die Energieverteilung für die kontinuierliche Feuerverzinkungsanlage für Kaltband (FVZ4) der Voestalpine Stahl GmbH in Linz untersucht. Der erste Teil gibt einen Überblick über die grundlegenden Prinzipien und Entwicklungen in der thermischen Behandlung und Verzinkung von Stahlband. Danach wird der Prozess der FVZ4 im Detail beschrieben. Die Masse- und Energieströme werden anhand von Flussdiagrammen veranschaulicht. Diese Diagramme stellen gleichzeitig die Basis für die Energiebilanz der beiden Ofensektionen DFF (direkt befeuerter Ofen) und RTH/RTS (Strahlrohrofen) dar. Die Quantifizierung sämtlicher Ströme, welche in die beiden Subsysteme eintreten und selbige wieder verlassen, erfolgt mittels Auswertung der Temperatur- und Volumensstrommessungen. Ziel der Energiebilanz ist die Berechnung desjenigen Anteils der eingesetzten Energie, welche im Ofen zur Erwärmung des Stahlbandes genutzt werden kann, und die Erhebung der Verluste im Abgas, durch Wärmeleitung in den Ofenwänden, etc. Die Ergebnisse der Bilanz werden für unterschiedliche Stahlbänder, Formate und Glühzyklen präsentiert. Die auftretende Unstimmigkeit zwischen den Energieströmen, die in das System eintreten, und jenen, die es wieder verlassen, lässt darauf schließen, dass eine oder mehrere Messungen nicht exakt sind. Eine Sensitivitätsanalyse zeigt, welche der verwendeten Messungen den größten Einfluss auf die Ergebnisse haben. Ausgehend davon werden einerseits Möglichkeiten zu einer verbesserten Temperatur- und Volumensstrommessung und andererseits Potentiale zur Steigerung der Energieeffizienz diskutiert.