Im Zuge dieser Arbeit wird eine Lösung für die Errichtung einer Einhausung gesucht, die mit rund 237 m Haldenmaterial aus dem Tagebau und der Aufbereitung der VA Erzberg GmbH eingeschüttet wird. Daraus resultiert ein mögliches Haldenvolumen von knapp 65 Millionen Kubikmetern. Die zu errichtende Einhausung ist 840,30 m lang und schließt direkt an das Nordostportal des bestehenden Plattentunnels (1393,70 m (Hohn, 2010)) an. Für die Ausarbeitung des Fluchtwegkonzepts wird die kombinierte Gesamtlänge von 2234,00 m herangezogen. Um den Fluchtwegabstand von maximal 500 m (STSG, 2022) nicht zu überschreiten, wird ein Fluchtkonzept vorgeschlagen, welches eine Direktverbindung des Bestandtunnels zum Tunnelsystem des ZaB ¿ Zentrum am Berg (Länge: 717,20 m), einen den Plattentunnel parallel begleitenden Fluchttunnel (Länge: 368,60 m) und die Einhausung mit einem über die gesamte Länge baulich getrennten Fluchtweg beinhaltet. Durch die numerische Analyse von 44 Kombinationen aus verschiedenen Einhausungsquerschnitten, Schalenstärken, Anker, Spritzbeton, sowie die Einhausung umhüllendes zementstabilisiertes Material hat sich ergeben, dass ein zweischaliger Querschnitt mit 1,2 m starker Außen- bzw. 0,4 m starker Innenschale den zuvor festgelegten Grenzwerden bezogen auf radialer Deformation und Ausnutzungsgrad der Schale den Anforderungen am besten genügen. Darüber hinaus bietet dieser Querschnitt die Möglichkeit des nachträglichen Einbaus von zusätzlichen Sicherungsmaßnahmen innerhalb der Konstruktion. Die numerische Analyse hat außerdem gezeigt, dass die Verwendung von zementstabilisiertem Material keine signifikanten Auswirkungen auf das Einhalten der Grenzwerte hat. Durch die Kostenermittlung hat sich ergeben, dass sich der monetäre Aufwand für die Errichtung dieses Vorhabens auf mindestens 15.930,85 Euro je Tunnellaufmeter. Obwohl dies einen Gesamtkostenpunkt von rund 30,93 Millionen Euro bedeutet, bietet das Projekt sowohl für die VA Erzberg GmbH als auch für den Verein Erzbergbahn und die Tunnelbaubranche zukunftsweisende Möglichkeiten. Die weitere Planung und zukünftige Realisierung dieses einmaligen Vorhabens ermöglichen nicht nur das Ablagern von knapp 65 Millionen Kubikmetern Abraum, es bietet zudem auch Raum für Innovation und Forschung, in einer Welt, in der Infrastrukturen immer mehr im tatsächlichen Untergrund stattfinden.