Entwicklung eines Recyclingprozesses zur simultanen Rückgewinnung von Wertmetallen aus Reststoffen der Blei- und Zinkindustrie

Publikationen: Thesis / Studienabschlussarbeiten und HabilitationsschriftenDissertation

Autoren

Abstract

Die vorliegende Dissertation beinhaltet die Entwicklung eines Recyclingprozesses zur simultanen Rückgewinnung der Wertmetalle Blei, Zink und Silber aus Rückständen der primären Blei- und Zinkgewinnung. Die unterschiedlichen Herstellwege beider Massenmetalle zeigen sich in den anfallenden Reststoffen, womit es sich bei den pyrometallurgischen Blei- bzw. Blei-Zink-Rückständen um Schlacken und bei den Reststoffen der hydrometallurgischen Zinkproduktion um Laugungs- und Laugenreinigungsrückstände handelt. Neben der Verarbeitung gegenwärtig anfallender Reststoffe stellen vor allem deponierte Rückstände, wie die beispielsweise in dieser Arbeit aufgearbeitete Blei-Schachtofenschlacke mit 22,50 Gew.-% Zink, 9,30 Gew.-% Blei und 1000 ppm Silber eine primäre Ressourcen schonende Rohstoffquelle dar. Die Evaluierung bestehender hydro- und pyrometallurgischer Recyclingverfahren zeigt in Kombination mit der Charakterisierung der Reststoffe, dass eine ökologische Aufarbeitung nur im Zuge eines pyrometallurgischen Prozesses möglich ist. Als technische und ökonomische Voraussetzung müssen die rückgewonnen Wertmetalle in verschiedenen Fraktionen als verkaufsfähige Zwischenprodukte anfallen. Der in dieser Arbeit dargestellte „Blei-Bad-Recyclingprozess“ erfüllt diese Anforderungen, wobei auf einem Sammelmetallbad aus Blei die karbothermische Reduktion der im Reststoff enthaltenen Wertmetalle erfolgt. Das reduzierte Zink verflüchtigt unter den vorliegenden Bedingungen, wohingegen sich Blei und Silber im darunterliegenden Metallbad lösen. Für die oxidischen Schlacken aus der Bleiproduktion bzw. der in dieser Arbeit detailliert behandelten Imperial-Smelting-Schlacke erfolgt eine direkte Verarbeitung ohne Vorbehandlung, aber auch ohne vorangehende Wertmetallanreicherung. Im Unterschied dazu zeichnet sich der hydrometallurgische Zinkrückstand durch eine Vielzahl an enthaltenen Mineralphasen aus, wodurch Versuche zur Anreicherung von Silber und Blei mittels Flotation durchgeführt wurden. Die mineralogische Vielfalt macht es jedoch auch notwendig eine thermische Vorbehandlung unter oxidierenden Bedingungen durchzuführen, um den enthaltenen Schwefel vor der karbothermischen Reduktion abzutrennen. Zur Einstellung optimaler Prozessparameter im „Blei-Bad-Recyclingprozess“ ist für beide Reststoffe eine Prozesssimulation mit einer Validierung durch Labormaßstabsversuche enthalten. Anschließend sind Versuche im Technikumsmaßstab im Top Blown Rotary Converter („In-Bath“ Reaktor) als auch im Gleichstrom-Elektroreduktionsofen („In-Bed“ Reaktor) dargestellt, um den für die Aufarbeitung geeignetsten Reaktortyp zu bestimmen. Dabei zeichnet sich der TBRC gegenüber dem DC-SAF durch eine bessere Trennung der Wertmetalle in den Produktfraktionen und durch eine selektivere Reduktion aus.

Details

Titel in ÜbersetzungRecycling process for the simultaneous recovery of valuable metals from residues of the primary lead and zinc industry
OriginalspracheDeutsch
QualifikationDr.mont.
Betreuer/-in / Berater/-in
StatusVeröffentlicht - 2015