Der Förderbetrieb Holstein, bestehend aus der künstlichen Insel Mittelplate und der Landstation Dieksand, gehört zu einer der produktivsten Erdölzonen in Zentraleuropa. Das Mittelplate Ölfeld, welches seit 1987 gefördert wird, wird dieses Jahr mittels Pipeline an die Landstation angebunden. Im Zuge dessen erfährt die Insel auch eine Erweiterung ihrer Kapazitäten und der Maschinerie. Neben der technischen Herausforderung und der ansteigenden Kosten aufgrund von Arbeit und Ausstattung, bieten energietechnische Überlegungen ein zusätzliches Problem bezüglich der Erweiterung. Energiemanagement ist ein System, das in größeren Konzernen zunehmend an Wichtigkeit gewinnt und bei richtiger Durchführung einer Firma die Möglichkeit gibt, große Mengen an Kosten einzusparen. Unter einer globalen Betrachtung wurden in der Vergangenheit Bedenken bezüglich des Energieverbrauchs nicht mit der höchsten Priorität behandelt. In den letzten Jahren jedoch konnte Energie zunehmend als einer der größten Kostenverursacher von Ölfirmen identifiziert werden. Im Falle des Förderbetriebes Holstein war es in der Vergangenheit möglich, einen großen Teil der benötigten Energie durch Eigenstromerzeugung mittels zweier auf der Insel installierter Gasturbinen zu decken. Abhängig von der Ölförderung und der einhergehenden Gasförderung kann eine bestimmte Menge Energie generiert werden, welche wiederum von verschiedenen Faktoren beeinflusst wird. Diese Energie wird zwar zukünftig nicht mehr ausreichen, um den gesamten Leistungsbedarf des Förderbetriebs zu decken, jedoch liefert sie einen enormen Beitrag zur Senkung des bezogenen Energiebedarfs von externen Versorgern. Der zusätzliche Bedarf verursacht Kosten, welche von der Firma genauer erfasst und hinterfragt werden sollen. Diese Diplomarbeit soll Details aus dem Prozess der Energieerzeugung, welcher in
Abhängigkeit der Förderung erläutert wird, zur Verfügung stellen. Die benötigte Leistung von Verbrauchern und Maschinen, unter der Berücksichtigung von Faktoren wie Förderraten, Einpressraten oder diverser Bohraktivitäten, wird ebenfalls durch nähere Betrachtungen erläutert. Es wird gezeigt, dass durch eine Optimierung der Prozessabläufe eine ständig hohe Förderrate erzielt werden kann, welche wiederum zu einer höheren Wirtschaftlichkeit führt. Gleichzeitig können auch Kosten durch Verminderung des Energieverbrauchs eingespart werden.