Ziel dieser Masterarbeit war es, den Einfluss unterschiedlicher Walzparameter und Warmbänder auf das Kaltwalzen zu untersuchen. Die Mikrostrukturentwicklung und das resultierende Entfestigungsverhalten von AA8079-Folienvorwalzband werden in dieser Arbeit nach ausführlichen Untersuchungen detailliert beschrieben. Bei den Laborversuchen kamen unterschiedlich gewalzte Bänder aus dem Warmwalzwerk der Firma AMAG zum Einsatz, die signifikante Unterschiede in der Korngröße und im Rekristallisationsgrad aufwiesen. Es zeigte sich ein erheblicher Einfluss der unterschiedlichen Warmbänder im Ver- und Entfestigungsverhalten. Ziel war es zu ermitteln, welche Auswirkungen diese auf die Werkstoffkennwerte haben. Die Proben aus diesen Kaltwalzversuchen wurden bei unterschiedlichen Temperaturen geglüht und zeigen das Entfestigungsverhalten der AA8079-Legierung. Die daraus resultierenden Erkenntnisse dienten als Orientierung für die danach folgenden industriellen Versuche. Die Laborversuche umfassen ebenfalls Untersuchungen zur dynamischen Erholung, wobei überprüft wurde, ob eine Veränderung der Stichanzahl, bei gleichbleibendem Gesamtumformgrad, die Kennwerte beeinflusst. In diesem Zusammenhang machte sich keine Beeinflussung bemerkbar, jedoch war die Temperatur ein entscheidender Faktor für das Ausmaß der dynamischen Erholung. Bei den industriellen Versuchen wurden Parameter wie Walzgeschwindigkeit und Starttemperatur verändert, um den Einfluss dieser nach dem Kaltwalzen zu untersuchen. Die Glühung der Proben erfolgte bei verschiedenen Temperaturen und Haltezeiten. Anhand der Ergebnisse zeigt sich, wie entscheidend die Starttemperatur beim Walzen auf die dynamische Erholung ist. Wenn diese von ca. 30 °C auf 70 °C gesteigert wird, so ist schon ein signifikanter Unterschied in der resultierenden Festigkeit zu erkennen. Mit dem Material aus den industriellen Versuchen, erfolgte eine Zwischenglühung des Materials, um so den industriellen Prozess im Labor nachzustellen. Hierbei zeigte sich, dass bei einer Glühung mit 330 °C und 450 °C kein Unterschied in der Leitfähigkeit besteht, wenn diese Proben langsam abkühlen (25 K/h). Aus diesem Grund war ein Effekt der unterschiedlichen Glühtemperaturen nach anschließender Abkühlung nicht mehr zu erkennen.