Die Globalisierung und Vernetzung der Welt spiegelt sich besonders in den Beschaffungsstrategien der großen Konzerne wieder. Um die Produktkosten weiter senken zu können und am Markt wettbewerbsfähig zu sein, werden viele Rohstoffe und Komponenten aus Niedriglohnländern beschafft, oder Konzerne lagern Produktionsstätten direkt in solche Länder aus. Es zeigt sich jedoch, dass die Einstiegspreise für Rohstoffe und Komponenten nach Erreichen eines gewissen Preisniveaus nicht mehr ohne Weiteres gesenkt werden können. Genau hier setzt der oft entscheidende Wettbewerbsfaktor Transportkosten an, welcher im Besonderen in Abhängigkeit von der Transportentfernung steht. Aus diesem Grund wird es für global agierende Unternehmen immer wichtiger, sich detailliert mit den anfallenden Transportkosten zu beschäftigen und diese unter anderem durch gebündelte Vergabe an Transportdienstleister zu optimieren. Der theoretische Teil dieser Arbeit beschäftigt sich daher nach der allgemeinen Definition von Effizienz und den Begriffen „zentral“ und „dezentral“ mit der Entwicklung der Beschaffung im Allgemeinen und geht im Besonderen auf die sich verändernden Umstände wie Globalisierung und elektronische Beschaffung ein. Da Bündelungseffekte nur durch zentrale Einkaufsabteilungen erreicht werden können, werden auch die verschiedenen Organisationsstrukturen der Beschaffung beschrieben und es wird auf deren Vor- und Nachteile eingegangen. Daneben wird der Beschaffungsprozess logistischer Dienstleistungen detailliert erklärt. Im Anschluss daran wird auf den Begriff Transportrate eingegangen, es werden die zugrunde liegenden Transportkosten mit ihrer Zusammensetzung und Einflussfaktoren beschrieben sowie die verschiedenen logistischen Netzwerke in Abhängigkeit von der Ladungsgröße erläutert. Der auf den theoretischen Aspekten basierende Praxisteil dieser Arbeit beschäftigt sich mit der zentralen und länderübergreifenden Stückgutausschreibung Pan-European Groupage Transport (kurz PEGT) der Magna Logistik Europa. Aufbauend auf der Ist-Analyse des Beschaffungsprozesses und einer Darstellung der steigenden Komplexität werden in Form von Workshops, Experten- und Dienstleisterinterviews Verbesserungspotentiale und Änderungsbedarfe erarbeitet. Das Ergebnis dieser Arbeit stellt ein abgeleiteter Ziel-Masterplan mit allen nötigen Prozessschritten und definierten Durchlaufzeiten dar, um zukünftige Ausschreibungen, unabhängig von deren Komplexität, effizient gestalten zu können.