Die Dokumentation und Speicherung von Daten aus Tiefbohroperationen ist essentiell für die Bewertung von Performance. Noch wird nicht genug Wert auf eine genaue Vorhersage von Bohrkosten und somit Kosteneffizienz gelegt. Kosten für Bohrungen unterliegen vielen Unsicherheiten und die Industrie stellt (noch) keine standardisierte Herangehensweise für eine Kostenkontrolle bereit, was den Versuch Ausgaben zu bestimmten Bereichen oder Tätigkeiten zuzuordnen zusätzlich erschwert. Ob es gelingt Methoden des Controllings in den Prozess der Planung, Ausführung und Evaluation von Bohroperationen einzuführen wird maßgeblich zum wirtschaftlichen Erfolg oder Misserfolg von Bohrtätigkeiten beitragen. Genesis Cost ist eine Kostenerfassungssoftware, mit deren Hilfe Bohrkosten eines großen Operators im E&B Business detailreich erfasst wurden. Das Ziel dieser Arbeit ist es eine breiten theoretischen Überblick und Hintergrundinformation über Analyse und Vorhersage von Bohrkosten bereitzustellen um die Kostenerfassungssoftware bestmöglich neu zu entwickeln und zu verbessern. Die Arbeit gibt einen breiten Überblick über verschiedene Aspekte der Ausgaben für Tiefbohroperationen. Im technischen Teil werden die größten Kostenfaktoren beim Bohren behandelt und welche Operationen die Kosten auf welche Weise beeinflussen. Es werden auf allgemeine Weise verschiedene Methoden zur Kostenvorhersage für Bohrungen, wie beispielsweise die Monte Carlo Simulation oder die Anwendung von Kostenfunktion behandelt. Der Umgang mit Kostendaten und wie diese gesammelt, verarbeitet und analysiert werden können, bringt das Thema näher and das tägliche Geschäft der Planung von Bohrungskosten heran, auch werden hier Aspekte des Controllings und deren Einfluss auf die Bohrabteilung behandelt. Im Rahmen einer Fallstudie findet das Thema Anwendung bei der Bohrabteilung einer deutschen Firma im Öl- und Gas Geschäft. Seit über zehn Jahren verwendet die Firma eine Software zur Kostenerfassung von Bohrkosten und hat seither umfangreiches Datenmaterial gesammelt. Basierend auf Interviews mit den Angestellten und Usern der Software wird die aktuelle Verwendung und verschiedene Workflows im Zusammenhang mit der Software beschrieben. Dies soll zusammen mit Verbesserungsvorschlägen und Neuerungen eine Grundlage für die Neuentwicklung dieser Software bilden. Zwischen aktueller Literatur zum Thema Bohrkostenvorhersage und –analyse und der eigentlichen Anwendung in der Firma der Fallstudie herrschen gewisse Diskrepanzen. Um diese Lücke zu verkleinern wird die eine neue Art der Kostenplanung vorgeschlagen, die auf dem Prinzip der Prozesskostenrechnung basiert, jedoch (noch) keine Anwendung in der Firma findet.