Die Platznahme der Alpinen Haselgebirge Mélange: Die geodynamische Entwicklung der zentralen Nördlichen Kalkalpen im höchsten Ober-Jura und in der Unter-Kreide
Publikationen: Thesis / Studienabschlussarbeiten und Habilitationsschriften › Dissertation
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2012. 340 S.
Publikationen: Thesis / Studienabschlussarbeiten und Habilitationsschriften › Dissertation
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TY - BOOK
T1 - Die Platznahme der Alpinen Haselgebirge Mélange: Die geodynamische Entwicklung der zentralen Nördlichen Kalkalpen im höchsten Ober-Jura und in der Unter-Kreide
AU - Krische, Oliver
N1 - nicht gesperrt
PY - 2012
Y1 - 2012
N2 - Untersuchungsergebnisse von oberjurassischen und unterkretazischen Sedimentgesteinsserien, die in Verbindung mit der Alpinen Haselgebirge Mélange auftreten, bedingen eine Neuinterpretation der Platznahme der Evaporitserien im Zuge der geodynamischen Entwicklung der zentralen Nördlichen Kalkalpen. Im Steinbruch Gutratberg liegt die Alpine Haselgebirge Mélange als submarine Gleitscholle sedimentär innerhalb der Oberalm Formation. Die Weitenau muss in zwei Einheiten unterschiedlicher paläogeographischer Herkunft getrennt werden. Die östliche und zentrale Weitenau wird von im Bereich der proximalen Trattberg-Schwelle sedimentierten Abfolgen aufgebaut. Der westliche Teil (Hochreithberg) besteht aus einer Sedimentserie der distalen Trattberg-Schwelle. Diese beinhaltet die Gips- und Anhydritlagerstätte von Grubach-Moosegg innerhalb der obertithonen Oberalm Formation. In Bad Ischl liegen drei Einheiten differierender Ablagerungsräume vor. Die Reiterndorf-Hubkogel Einheit kann der distalen Tauglboden Becken Entwicklung, die Gschwandtalm-Perneck Einheit jener des proximalen Tauglboden Beckens zugeordnet werden. Die Schichtfolge der Reinfalzalm-Mitterberg Einheit inklusive der Schichtfolge um Kalkgrube stellen hingegen Ablagerungen der distalen Trattberg-Schwelle dar. Der Hohe Rosenkogel ist deren primär-sedimentäre Unterlagerung. Die Salzlagerstätte von Bad Ischl liegt zwischen dem Hohen Rosenkogel und dem obertithonen bis unterkretazischen Teil der Reinfalzalm-Mitterberg Einheit, innerhalb der obertithonen Oberalm Formation. Die Sedimentation endete an allen untersuchten Lokalitäten in der höheren Unterkreide (Barremium/Unter-Aptium). Auf Basis von Komponentenanalysen der Roßfeld Formation bzw. der Grabenwald Subformation kann für den untersuchten Bereich eine Deckenüberschiebung in der frühen Kreide ausgeschlossen werden. Prägosauische Störungen versetzten die paläogeographisch unterschiedlichen Faziesbereiche gegeneinander. Danach erfuhren alle Lokalitäten eine gemeinsame tektonisch-geodynamische Überprägung im Zuge der oberkretazischen bis neogenen Ostalpenbildung. Entscheidend für die heutigen Geometrien der Salz- und Gipslagerstätten waren v.a. die Strukturbildungsprozesse während der obereozänen bis mittelmiozänen Nordwest-Südost bzw. Nord-Süd Kompression. Für aktuelle und zukünftige Explorationstätigkeiten auf Salz, Gips und Anhydrit in den zentralen Nördlichen Kalkalpen ist eine genaue Kenntnis der Verbreitung der Oberalm Formation nötig. Zusätzlich ist das Wissen der paläogeographischen Position des Ablagerungsraums zur Zeit des späten Tithoniums von fundamentaler Wichtigkeit und erlaubt eine erfolgversprechendere Ausweisung von bergbaulich interessanten Hoffnungsgebieten für Evaporitlagerstätten in den zentralen Nördlichen Kalkalpen.
AB - Untersuchungsergebnisse von oberjurassischen und unterkretazischen Sedimentgesteinsserien, die in Verbindung mit der Alpinen Haselgebirge Mélange auftreten, bedingen eine Neuinterpretation der Platznahme der Evaporitserien im Zuge der geodynamischen Entwicklung der zentralen Nördlichen Kalkalpen. Im Steinbruch Gutratberg liegt die Alpine Haselgebirge Mélange als submarine Gleitscholle sedimentär innerhalb der Oberalm Formation. Die Weitenau muss in zwei Einheiten unterschiedlicher paläogeographischer Herkunft getrennt werden. Die östliche und zentrale Weitenau wird von im Bereich der proximalen Trattberg-Schwelle sedimentierten Abfolgen aufgebaut. Der westliche Teil (Hochreithberg) besteht aus einer Sedimentserie der distalen Trattberg-Schwelle. Diese beinhaltet die Gips- und Anhydritlagerstätte von Grubach-Moosegg innerhalb der obertithonen Oberalm Formation. In Bad Ischl liegen drei Einheiten differierender Ablagerungsräume vor. Die Reiterndorf-Hubkogel Einheit kann der distalen Tauglboden Becken Entwicklung, die Gschwandtalm-Perneck Einheit jener des proximalen Tauglboden Beckens zugeordnet werden. Die Schichtfolge der Reinfalzalm-Mitterberg Einheit inklusive der Schichtfolge um Kalkgrube stellen hingegen Ablagerungen der distalen Trattberg-Schwelle dar. Der Hohe Rosenkogel ist deren primär-sedimentäre Unterlagerung. Die Salzlagerstätte von Bad Ischl liegt zwischen dem Hohen Rosenkogel und dem obertithonen bis unterkretazischen Teil der Reinfalzalm-Mitterberg Einheit, innerhalb der obertithonen Oberalm Formation. Die Sedimentation endete an allen untersuchten Lokalitäten in der höheren Unterkreide (Barremium/Unter-Aptium). Auf Basis von Komponentenanalysen der Roßfeld Formation bzw. der Grabenwald Subformation kann für den untersuchten Bereich eine Deckenüberschiebung in der frühen Kreide ausgeschlossen werden. Prägosauische Störungen versetzten die paläogeographisch unterschiedlichen Faziesbereiche gegeneinander. Danach erfuhren alle Lokalitäten eine gemeinsame tektonisch-geodynamische Überprägung im Zuge der oberkretazischen bis neogenen Ostalpenbildung. Entscheidend für die heutigen Geometrien der Salz- und Gipslagerstätten waren v.a. die Strukturbildungsprozesse während der obereozänen bis mittelmiozänen Nordwest-Südost bzw. Nord-Süd Kompression. Für aktuelle und zukünftige Explorationstätigkeiten auf Salz, Gips und Anhydrit in den zentralen Nördlichen Kalkalpen ist eine genaue Kenntnis der Verbreitung der Oberalm Formation nötig. Zusätzlich ist das Wissen der paläogeographischen Position des Ablagerungsraums zur Zeit des späten Tithoniums von fundamentaler Wichtigkeit und erlaubt eine erfolgversprechendere Ausweisung von bergbaulich interessanten Hoffnungsgebieten für Evaporitlagerstätten in den zentralen Nördlichen Kalkalpen.
KW - Alpine Haselgebirge Mélange
KW - Nördliche Kalkalpen
KW - Ober-Jura
KW - Unter-Kreide
KW - Alpine Haselgebirge Mélange
KW - Northern Calcareous Alps
KW - Upper Jurassic
KW - Lower Cretaceous
M3 - Dissertation
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