Im BMW Werk München soll im November 2020 die Produktion des neuen BMW M3 (G80) Derivats gestartet werden. Als Premium Automobilhersteller sieht sich die BMW Group in der Verpflichtung hoch qualitative Fahrzeuge zu produzieren, wobei ein kritisches Augenmerk auf optimale Fugenbilder am Gesamtfahrzeug gelegt wird. Das BMW Werk München hat es sich zum Ziel gesetzt optimale Fugenbilder zu realisieren, ohne auf Nacharbeit zurückgreifen zu müssen. Um dieses Ziel erreichen zu können müssen die jeweiligen Einzelprozesse ihre Prozessfähigkeit unter Beweis stellen. Am vorderen Ende des Fahrzeugs, dass sogenannte Frontend, sind besonders viele und komplexe Fugenbilder zu erkennen. Daher umfasst die Qualitätsmanagement-Strategie im Werk München während der Serienproduktion, dass der Frontend Vormontageprozess mithilfe der statistischen Prozessregelung überwacht und kontrolliert wird. Um die statistische Prozessregelung effektiv in das Werk und dessen Prozesse zu integrieren, wurde im Vorfeld die Mess- und Auswertestrategie des Frontend Vormontageprozesses und der relevanten Frontend -Sonderbetriebsmittel (SBM) benötigt. Hierzu galt es, vorab die Grundlagen des Toleranzmanagements im Automobilbau, Grundlagen der Toleranz und Dimensionierung, statistische Fähigkeitsuntersuchung gemäß dem BMW Standard GS 98000, der Messtechnik und die dazugehörigen Koordinatenmessgeräte (KMG) zu erörtern. Anschließend wurde der Frontend -Montageprozess beschrieben und in weiterer Folge alle Prozesseinflüsse, hervorgerufen durch die Sonderbetriebsmittel. Im nächsten Kapitel folgt eine detaillierte Erklärung der vorbereitenden Maßnahmen für die Mess- und Auswertestrategie. Ebenfalls wurden in diesem Kapitel die wichtigsten Messmerkmale und Messpunkte definiert und die Dokumentationsstruktur der Strategie beschrieben. Anschließend folgt eine Diskussion bezugnehmen auf die statistische Fähigkeitsuntersuchung gemäß dem BMW Standard GS 98000. Basierend darauf wurde eine vorläufige Prozessfähigkeitsuntersuchung durchgeführt. Zugleich erfolgte die Implementierung der Auswertestrategie, welche die vorläufigen Prozessfähigkeitskennzahlen des vormontierten Frontend während den jeweiligen Bauphasen der Vorserien, als Prozessausgangspunkt festhalten. Darauf aufbauend, wurden die ausschlaggebenden Prozesseinflüsse der relevanten Beitragsleister rückverfolgt. Den Abschluss bildet die Dokumentation der Maßnahmen zur Sicherstellung der Prozess- und Bauteilqualität, welche während der Auswertestrategie identifiziert wurden und im Serienprozess kontinuierlich zu kontrollieren sind.