Ziel dieser Arbeit ist es, einen Beitrag zur Optimierung des Abfalltrennverhaltens zu leisten. Um dieses Ziel zu erreichen, wurden Haupteinflussfaktoren auf besagtes verhalten identifiziert. Im ersten Schritt wurde eine umfassende Literaturrecherche durchgeführt, um zu ermitteln, welche Faktoren bereits in früheren Studien diskutiert wurden. Diese Faktoren wurden dann in zwei Gruppen eingeteilt: nicht-demographische Faktoren und demographische Faktoren. In dieser Form wurden die Faktoren einer Gruppe von Experten in den Bereichen Abfallmanagement, Nachhaltigkeit und Soziologie und Verhaltensforschung präsentiert, sowie einer Bevölkerungsgruppe aus Barcelona und einer aus Leoben. Diese Gruppen wurden gebeten, diese Faktoren basierend auf ihrer Wichtigkeit zu ranken. Die erhaltenen Rankings wurden dann für jede gruppe Einzeln mithilfe von ¿Pairwise Comparison Matrices¿ verarbeitet, um Gewichtungen für die einzelnen Faktoren zu erhalten. Die Ergebnisse der Gruppen wurden diskutiert, miteinander verglichen und versucht die Unterschiede zu interpretieren. Sie zeigen, dass es sich bei den wichtigsten nicht-demographischen Faktoren um intrinsische Faktoren wie ¿Überzeugungen und Werte¿, ¿Gewohnheiten¿ und ¿Sorge um die Umwelt¿ handelt. Der einzige wirklich wichtige externe Faktor ist ¿Bequemlichkeit des Sammelsystems¿. Die Ergebnisse zeigten des Weiteren, dass die befragten Gruppen eine sehr ähnliche Wahrnehmung dieser Faktoren haben. Einer der wichtigsten demographischen Faktoren ist ¿Ausbildungsniveau¿. Von den Gruppen wird ein Zusammenhang dieses Faktors mit Wissen und Verständnis für Umweltprobleme und den Recyclingprozess wahrgenommen. Ebenfalls sehr wichtig ist der Faktor ¿Standort¿, welcher eine Verbindung zu der Art des Sammelsystems und damit auch zur Bequemlichkeit, welche eine Person bei der Mülltrennung erfährt, aufweist. Die Ergebnisse zeigen auch, dass die Wahrnehmungen der Gruppen bezüglich der demographischen Faktoren höhere Unterschiede aufweisen, als bezüglich der nicht-demographischen Faktoren. Der Vergleich der wahrgenommenen Wichtigkeit der nicht-demographischen Faktoren mit jener der demographischen Faktoren zeigt, dass alle Gruppen der Ansicht sind, dass die demographischen Faktoren den größeren Einfluss haben.