Diese Arbeit befasst sich mit Herausforderungen sowie mit Möglichkeiten der multilateralen Technologie aufgrund der Tatsache, dass multilaterales Bohren und Komplettieren die Ertragsfähigkeit enorm steigern kann. Die grundlegenden Auswahlkriterien für multilaterale Projekte sowie Ausführungs- und Gestaltungsformen, beziehungsweise die Auswahl eines adäquaten TAML Komplexitätsgrades werden diskutiert. Ein Flussdiagramm zur Vorauswahl dieses TAML Komplexitätsgrades wurde erstellt, wobei die einzelnen Kriterien integriert wurden, welche ein multilaterales System erfüllen muss. Solche Kriterien sind zum Beispiel: Sandabsperrmaßnahmen, Stabilität der zu produzierenden Formation, Stabilität der Abzweigungsstelle, oder hydraulische Isolation zwischen den einzelnen Ästen des multilateralen Bohrloches. Bei der OMV AG wurden drei horizontale Sonden zur Erdölproduktion im Wiener Becken von einem Standort aus abgeteuft. Diese Arbeit analysiert eine theoretische Substitution dieser konventionellen Sonden durch eine Multilaterale. Dabei sind alternative Bohrlochsverläufe und auch der nahezu unveränderte Bohrlochsverlauf der bestehenden Horizontalbohrungen auf deren Realisierbarkeit hin bewertet worden. Aufgrund der Vergleichbarkeit, wurde das Szenario mit fast unveränderten Bohrlochgeometrien für weitere Untersuchungen ausgewählt. Die obertägigen Lokationen mussten in einen Punkt verschoben werden, wobei zwei Sonden neu platziert werden mussten. Diese Verschiebung bewegt sich im Bereich einiger weniger Meter. Die so entstandene multilaterale Bohrung wurde danach hinsichtlich der Möglichkeiten des Abteufens und der Komplettierungsalternativen analysiert. Für eine Wirtschaftlichkeitsberechnung sind Vergleichsdaten von konventionellen Bohrprojekten herangezogen worden. Die grundlegende Idee hinter dieser Diplomarbeit war theoretische Erkenntnisse von multilateralen Projekten für eventuelle zukünftige Vorhaben zu gewinnen.