Die Vorhersage der maximalen Bodengeschwindigkeit (Peak Ground Velocity, PGV) ist für Sprengungen im Bergbau entscheidend, um sicherzustellen, dass die Sprengladungen so dimensioniert sind, dass sie innerhalb sicherer Grenzen bleiben und potenzielle Schäden an umliegenden Strukturen vermieden werden. Das Problem wird oft durch eine erhebliche Streuung des beobachteten PGV erschwert, hauptsächlich aufgrund der unbekannten Komplexitäten der Ausbreitung seismischer Wellen. Die Schätzung des Beitrags jeder Wellenart zum PGV ist schwierig, da es eine Mischung überlappender seismischer Phasen beinhaltet. Die Daten deuten allgemein darauf hin, dass die direkte P-Welle der Hauptbeitragende ist. Traditionelle PGV-Vorhersagemodelle basieren oft auf empirischen Ansätzen, wobei die Skalierte Entfernungs-Methode (Scaled Distance, SD) besonders beliebt ist. Diese Methode, welche die geringste Anzahl an zu kalibrierenden Parametern aufweist, funktioniert auch für Einzelmessstellen. Ein Datensatz von 55 Sprengungen im Bergbau, der von einem Array von 81 seismischen Sensoren aufgezeichnet wurde, wird verwendet, um die Leistung verschiedener Methoden zu vergleichen.