Im Rahmen dieser Arbeit wurden die bergtechnisch und aufbereitungstechnisch relevanten Teilbereiche der Gewinnung und Aufbereitung von thoriumhaltigen Rohstoffen zu verkaufsfähigen Konzentraten und Beiprodukten beleuchtet und, wo es sinnhaft erschien, Parallelen zu ähnlich verwendeten Produkten gezogen. Thoriumhaltige Rohstoffe rücken durch Verwendungsmöglichkeiten als Energieträger in unterschiedlichen Arten von Reaktoren zunehmend in den Fokus, da Thorium im Vergleich zu Uran häufiger in der Erdkruste zu finden ist und keiner Anreicherung in unterschiedliche Isotope bedarf, um als Energieträger in diesen Reaktoren eingesetzt zu werden.
Da der Einsatz als potentieller Energieträger bereits hinreichend durch die Arbeit der IAEA bekannt ist, wird in dieser Arbeit der Schwerpunkt auf die natürlichen Vorkommen und Lagerstätten in Europa gelegt, welche in weiterer Folge gruppiert werden und für welche Möglichkeiten der Gewinnung und Aufbereitung genannt werden. Neben den technischen Aspekten werden auch die rechtlichen und sicherheitstechnisch relevanten Aspekte aufgezählt, um einen Überblick über die derzeitige Situation in Europa zu erlangen.
Es wurde festgestellt, dass eine alleinige Gewinnung von Thorium als Hauptprodukt in Europa in keinem der bekannten Fälle wirtschaftlich wäre, weil die Thoriumgehalte in den jeweiligen Rohstoffen meist sehr niedrig sind. Am meisten Potential hat eine bergmännische Thoriumgewinnung, wenn sie als Beiprodukt bei der Gewinnung von Schwermineralsanden durchgeführt wird. Die Grenzen der Aufbereitungsmöglichkeiten sind auch aufgrund der niedrigen Gehalte schnell erreicht, weshalb auf die bergmännische Gewinnung und Aufbereitung ein hydrometallurgischer oder nasschemischer Prozess zur weiteren Aufwertung der Produkte stattfinden sollte.