Bergbaukunde, quo vadis?

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Abstract

Um dem Klimawandel und dem zunehmenden Wettbewerb beim Zugang zu Ressourcen zu begegnen, hat die Europäische Union im sogenannten Green Deal weitreichende Transformationen in den Bereichen Energie und Digitalisierung sowie die Umstellung des Wirtschaftssystems hin zu einer inklusiven Kreislaufwirtschaft festgelegt. Aus Sicht des Bergbaus bedeuten diese Transformationen einen weiterhin wachsenden Rohstoffbedarf, der durch die Gewinnung mineralischer Rohstoffe aus primären Lagerstätten gedeckt werden muss. Gesteigerte Mengen mit „Business as usual“ würden allerdings auch die Umwelt- und Sozialauswirkungen des Bergbaus steigern, was vor allem in Europa und Österreich keine Option darstellt.

Aufgrund dieser Tatsachen ergibt sich Forschungsbedarf für neue und verbesserte Abbauverfahren und -planung ebenso wie für optimierte Prozesse und Maschinen. Im vorliegenden Artikel wird beschrieben, wie der Lehrstuhl für Bergbaukunde, Bergtechnik und Bergwirtschaft an der Montanuniversität Leoben mit seiner aktuellen Strategie, sowohl für die Forschung als auch für die Lehre, diese Herausforderungen als Chance nutzen möchte. Für den Forschungsbereich soll dabei die Nachhaltigkeit und Involvierung in die Gestaltung von Rohstoffpolitik den Rahmen bilden. Mit einer Fokussierung auf die Digitalisierung und den untertägigen Bergbau sowie der Stärkung der Bereiche Tagebau, Fördertechnik und Geoinformatik soll die Forschung für die anstehenden Transformationen zukunftssicher ausgerichtet werden. Die Lehre wird inhaltlich weiterhin eine ingenieurwissenschaftliche Grundausbildung mit Spezialisierung auf den Bergbau beinhalten, wobei die Digitalisierung eine zunehmend stärkere Rolle spielen wird.

Details

OriginalspracheDeutsch
Seiten (von - bis)37-44
Seitenumfang8
FachzeitschriftBerg- und hüttenmännische Monatshefte : BHM
Jahrgang168.2023
Ausgabenummer2
DOIs
StatusVeröffentlicht - 27 Jan. 2023