Die Bestandskosten in Industriebetrieben nehmen laufend zu und binden einen hohen Anteil an Kapital. Häufig sind Ersatzteile bevorratet, welche selten oder nicht zum Einsatz kommen und aufgrund standardisierter Beschaffungsmethodiken eingelagert worden sind. Ersatzteile sind notwendig, um Anlagen instand halten zu können und eine ausfallfreie Nutzung zu ermöglichen. Weil häufig alle Materialien gleich disponiert werden, werden überhöhte Bestände in Kauf genommen. Auf eine genauere Ermittlung der notwendigen Sicherheits-, Melde- und Lagerbestände wird meist verzichtet, dafür wird eine intuitive Definition dieser durchgeführt. Unter diesem Aspekt ist das Ziel dieser Arbeit Optimierungspotentiale zur Bestandskostenreduktion der voestalpine Stahl Donawitz GmbH aufzuzeigen. Um dies zu ermöglichen, wird zu Beginn der Begriff Ersatzteilwirtschaft abgegrenzt und die damit verknüpften Begrifflichkeiten erörtert. Gängige Methodiken zur Bestandsanalyse werden aufgezeigt und deren Nutzen dargestellt. Da die Ersatzteilstrategie direkt abhängig von der angewendeten Instandhaltungsstrategie ist, werden häufig genutzte Instandhaltungsstrategien beschrieben und deren Einflüsse auf die Materialwirtschaft dargelegt. Aufbauend auf das theoretisch erarbeitete Wissen werden ausgewählte Bestandsanalysen eingesetzt, um die derzeitige Bestandsituation des Unternehmens festzuhalten. Diese Analyse wird für alle Werke durchgeführt, um diese vergleichen und vorhandene Differenzen feststellen zu können. Abschließend wird die theoretische Grundlage und die erarbeitete Analyse dazu verwendet, um mögliche Optimierungspotentiale zur Bestandskostensenkung zu identifizieren.