Eine große Herausforderung für die Öl- und Gasindustrie ist, Möglichkeiten zur Verringerung der Bohrkosten zu finden, gleichzeitig die Umweltbelastung zu minimieren und die Sicherheitsstandards, die Integrität und Produktivität der Bohrung zu erhalten. Trotz der schnellen Entwicklung neuer Bohrtechniken, Werkzeuge und Materialien in den letzten zehn Jahren, hat sich ein Trend zu steigenden Bohrkosten gezeigt. Die höhere Komplexität neuer Entwicklungen, ihre potenziellen Risiken, die steigenden Preise für Rohstoffe und Arbeitskräfte und der jüngste Zusammenbruch des Ölpreises sind Gründe um nach Alternativen zu suchen, die Unternehmen ermöglichen günstiger zu bohren und damit ihre Wirtschaftlichkeit zu erhöhen. Slim Hole Drilling (SHD) wurde mit Erfolg in den 90er Jahren untersucht, und obwohl es große wirtschaftliche Vorteile gezeigt hat, hat die Industrie es bislang nicht in großem Maßstab eingesetzt. In der Tat sind einige Jahre vergangen, bis Unternehmen wieder SHD als Alternative berücksichtigt, um schneller und günstiger Bohrungen abzuteufen. In dieser Arbeit wird eine Bohrung mit Slim Hole Design als Alternative zu einer herkömmlichen Bohrung für ein Erdölfeld mit sogenanntem „tight oil“ in Argentinien vorgeschlagen. Das Design wurde auf technischer und wirtschaftlicher Basis bewertet und die potenziellen finanziellen Einsparungen im Vergleich zu konventionellen Bohrungen werden quantifiziert. Diese Arbeit versucht Antworten auf folgende Fragen zu finden: Kann eine Bohrung mit Slim Hole Design signifikante Kosteneinsparungen im Vergleich zu herkömmlichen Bohrungsdesigns vorweisen? Ist es eine vorteilhafte Alternative? Darüber hinaus könnte diese Arbeit den in diesem Gebiet tätigen Erdölgesellschaften bei ihren Untersuchungen von SHD-Anwendungen helfen und deren Umsetzung in der Feldesentwicklung unterstützen, wobei diese Arbeit auch ein Ausgangspunkt für die zukünftige Forschung in verwandten Bereichen sein kann.