A contribution of Middle – Late Jurassic Mélanges in the Northern Calcareous Alps (Raucherschober/Schafkogel) and the Inner Western Carpathians (Jaklovce) to the reconstruction of the Triassic – Jurassic passive and active Neo-Tethys distal continental margin

Publikationen: Thesis / Studienabschlussarbeiten und HabilitationsschriftenMasterarbeit

Abstract

Mélangen können grundlegende Erkenntnisse zu offenen Fragen der geodynamischen Entwicklung, paläogeographischen Rekonstruktionen und der von Gebirgen liefern. In dieser Studie steht die Rekonstruktion des passiven und aktiven Kontinentalrandes des westlichen Tethys-Raumes von der Mittel-Trias bis ins Mittel Jura im Mittelpunkt. Zwei Mélangen 1) in den Inneren West-Karpaten und 2) den Nördlichen Kalkalpen wurden zu diesem Zweck eingehend untersucht. Einerseits ein mitteltriassischer Block vom Ozeanboden der Neo-Tethys in der ophiolithischen Meliata Mélange in Jaklovce (innere West-Karpaten) und anderseits eine neu entdeckte Hallstatt Mélange mit basaltischen Komponenten in den südöstlichen Nördlichen Kalkalpen. Dies lieferte weitere neue Daten, um offene Fragen über den Zeitpunkt und der tektonischen Struktur des obduzierten Neo Tethys Ozeans zu lösen. Die erneute detaillierte Untersuchung des Ozeanbodenblockes mit seiner erhaltenen sedimentären Schichtfolge (Steinmann-Trinität) in der bekannten ophiolitischen Mélange im Gebiet von Jaklovce (Meliata-Einheit der Inneren Westkarpaten) wirft ein neues Licht auf die unterschiedlichen Vorstellungen über das Alter und den Ablagerungsbereich dieser Sedimentgesteine. Massive vulkanische Aschen gehen allmählich in silikatische Tone und Radiolarite über, welche im Hangenden zu mehr karbonatischen Ablagerungen übergehen. Die starke Verkieselung dieser Gesteine macht es allerdings schwierig, aussagekräftige Daten zu erhalten. Dennoch lieferten einige Proben ladinische bis karnische Radiolarienalter. Dieser Basaltblock zeigt deutliche Rekristallisation von Chlorit, Actinolit und Epidot. Der Eisenüberschuss wird durch die Bildung von Magnetit während der Ozeanbodenmetamorphose kompensiert. Eine bislang unbekannte Hallstatt-Mélange unterhalb des oberjurassischen Plassen-Kalkes des Raucherschober/Schafkogel, nördlich der Mürzalpen-Decke und westlich des Hengstpasses (Nördliche Kalkalpen), enthält ophiolithisches Material des ehemaligen Neo-Tethys Ozeans. Diese Blöcke liegen zusammen mit Blöcken vom distalen passiven Schelf (Hallstätter Kalke) in einer radiolaritisch tonigen Matrix aus dem mittleren bis späten Jura. Frühere Interpretationen der verschiedenen Ablagerungen um den Raucherschober/Schafkogel dagegen sehen dieses Gebiet als nach Norden transportierte (kretazische) Schubmasse der Unterlagernden Decken an. Relikte von ophiolithischem Material zeigen eine frühmagmatische, kalkalkalische Zusammensetzung, welche als Resultat einer beginnenden Obduktion und einer Überschiebung von Ophiolith-Decken interpretiert wird. Die mittel-bathonische bis spät oxfordische Mélange Matrix belegt eine beginnende Ophiolith Obduktion im Mitteljura, anstelle der Vorstellung einer frühkretazischen Obduktion. Darüber hinaus wird die Idee einer ophiolithischen Deckenstapelung anstelle einer einzelnen Ophiolithdecke bevorzugt, der über den Kontinentalrand der Neo-Tethys geschoben wurde. Das kann aus der kalkalkalischen Zusammensetzung des ophiolithischen Materials geschlossen werden, was eine partielle Aufschmelzung erfordert. In einer Zeit abnehmender Tektonik im späten Jura wurde das Melange-Becken durch den Plassen-Kalk versiegelt, welcher einen typischen Verflachungszyklus Trend zeigt.

Details

Titel in ÜbersetzungBeitrag zu mittel-oberjurassischen Mélangen der Nördlichen Kalkalpen (Raucherschober/Schafkogel) und den Inneren Westkarpaten (Jaklovce) zur Rekonstruktion des passiven und aktiven äußeren Neo-Tethys Kontinentalrandes der Trias und Jura
OriginalspracheEnglisch
QualifikationDipl.-Ing.
Gradverleihende Hochschule
Betreuer/-in / Berater/-in
Datum der Bewilligung25 Juni 2021
StatusVeröffentlicht - 2021